Gibson Les Paul Standard

Das ist seit 2008 meine Liz Paul!
Gibson Les Paul Standard (Tribute), Baujahr 2007.

Gibson löste 1958 die Les Paul Gold Top durch das Standard-Modell ab. Das dreifarbige Sunburst-Finish lässt das Ahornholz effektvoll durchschimmern. Die Nachfrage nach diesem Modell war Anfang der sechsiger Jahre stark zurück gegangen, so dass Gibson die Standard 1961 aus dem Programm nahm. Erst ab 1975 ist sie wieder dauerhaft im Kataolg von Gibson zu finden.

Mitte November 2008 hatte ich mich entschlossen, nach gut 20 Jahren mal wieder eine neue Elektrogitarre anzuschaffen. Ich dachte mir, meine geliebte Hoyer Paula hat es verdient, nicht mehr im Koffer von A nach B geschleppt zu werden. Fakt ist, dass die Hoyer Paula wahnsinnig schwer ist. Dagegen ist die Liz Paul ein richtiges Federgewicht! Fünf Stunden auf der Bühne, machen sich dabei schon bemerkbar und zerren ganz schön an den Schultern.

 

Die Liz Paul hat folgenden Steckbrief:
Gibson Les Paul Standard 50 HCS, E-Gitarre, Baujahr 2007, AA-Riegelahorn-Decke, dickes rundes 50’s Halsprofil, kleinerer Headstock, 2x Alnico V BurstBucker, Farbe heritage cherry sunburst mit Plus Decke, incl. Case.
Die Seriennumer der Liz Paul lautet 008270383. Hergestellt in den USA am 23. März 2007. Der Herstellungsort ist Kalamazoo (im Bundesstatt Michigan), und sie ist die 383igste Gitarre ihrer Serie.
 
Woher weiß ich das?
Ab 1977 führte Gibson das aktuelle datumbasierte Seriennummernsystem ein. Dafür wurden Codes für Tag und Jahr, an denen das Instrument hergestellt wurde, eingeführt. Die erste Ziffer der Zahlenfolge steht für das Jahrzehnt, gefolgt von drei Ziffern für den laufenden Tag des Jahres und schließlich einer letzten Ziffer für das Jahr. So entspricht beispielsweise die Nummer 90237XXX dem Herstellungsdatum 23.01.1997. Die letzten drei (ab 2005 die letzten vier) Ziffern stehen für das Werk, in dem das Instrument produziert wurde, und eine Chargennummer. (vgl. dazu How To Verify Authentic Gibson Serial Numbers auf der Homepage von Gibson.com sowie Gibson Seriennummern-Identifikation bei Guitarmaniacs.de)

Ende der 60er Jahre entdeckten viele Gitarristen die Vorzüge der Les Paul wieder. Sie ist laut und hat einen vollen Klang mit viel Sustain. Dadurch kam es 1968 wieder zu einer kurzfristen Wiedereinführung.

Liz Paul in Action! Man beachte meine kleinen dicken Finger. Mittlerweile habe ich mich an den kräftigen Hals gewöhnt. Zu Anfang war es eine ganz schöne harte Umstellung, ausgehend vom gewohnten schmalen Hals der Paula Hoyer .
Das Foto stammt von Wilfried Künstler, aufgenommen beim Freunde- und Kumpelkonzert 2016 der Sugarbeets.

Der Klang einer Les Paul Standard hängt wesentlich von der Konstruktion der benutzen Klanghölzer ab: Mahagony für den Korpus und dem eingeleimten Hals für Klangtiefe und Sustain. Die aufgeleimte Ahorndecke fügt Helligkeit ins Klangbild hinzu.

Nach gut zwei Jahren musste ich bereits den Tuneomatic Steg austauschen. Die Brücke war ganz schön ramponiert. Die kleinen Böckchen waren nicht sonderlich widerstandsfähig.
Ich besorgte mir bei meinem fränkischen Lieblingsversender das passende Tune-o-matic Ersatzteil von TonePros (verriegelbarer Nashville-Style-Steg). Diesen kann man prima mit den 4 mm kleine Haltebolzen fixieren, so dass er beim wechseln der Saiten nicht mehr abfliegen kann.

Die Liz Paul ist relativ stimmstabil. Die Saiten ziehe ich von unten über das Tailpiece, ähnlich wie bei einer Wraparound Brücke. Das habe ich mir so bei Joe Bonamassa abgeschaut. Ausserdem habe ich mir angwöhnt, die Saiten erst durch die Öse der Stimmmechaniken zu ziehen, anschließend dann drei Umdrehungen um den Wirbel zu drehen und dann erst einzuschlaufen. Das wiederrum hat so Joe Walsh auf seiner DVD „Instructional DVD for Giutar“ (HAL-LEONARD Corporation 2005) vorgeführt. Wer etwas Zeit findet zum Suchen, der wird dazu auch sicherlich bei YouTube fündig (suche z. B. nach „Joe Walsh Teaches Guitar“).

Das Foto stammt von Andrea Jerolewitz, aufgenommen während des 10-jährigen Jubiläumskonzert der Sugarbeets 2018. Auf dem Foto steht neben mir Harry Marquardt, der beim 10-jährigen Jubiläumskonzert einer unserer Bühnengäste war.

Alle Fotos von Ralf Jerolewitz