Tokai Love Rock

Little Greenie, eine Homage an Peter Green.
Tokai Love Rock ALS48, Baujahr 2014.Tokai ist bekannt geworden durch seine hervorragenden Kopien bekannter amrikanischer Gitarrenmodelle.
Anfang der 80er Jahre hatten amerikanische Gitarren ein Preisniveau erreicht, dass es fast unmöglich machte, sich eins dieser begehrten Modelle zu leisten. Konträr zum unglaublichen Preis stand ein relativ schlechtes Qualitätsniveau gegenüber. Hier glänzte Tokai mit moderaten Preisen und einem guten Qualitätsstandard. Fender konterte zum Beispiel damit, dass sie sich selbst kopierten und unter dem Markennamen Squiere in Japan gefertigte Modelle ihrer Stratocaster und Telecaster heraus brachten.
Tokai ist ein japanisches Unternehmen und fertigt nach wie vor gute Kopien amerikanischer Modelle im eigenen Land. Wobei mein Modell ein „Cheapo“ ist und in China gefertigt wurde.

 

Peter Greens Les Paul Standard ist ja bekanntlich nach seinem Ausstieg aus dem Musik-Business Anfang der 70iger Jahre bei Gary Moore gelandet. Der besondere Sound der Gitarre stammt daher, dass bei einem Service oder werkseitig der Hals-Tonabnehmer-Magnet irrtümlich mit umgekehrter Polarität wieder in den Tonabnehmer eingebaut wurde. Das erzeugt den charakteristischen Out-of-Phase-Klang. Dazu wurde wurde auch noch der Tonabnehmer verkehrt, d. h. mit den Schrauben in Richtung Steg, eingebaut, Wobei das alleine soll noch keinen Einfluss auf den Gitarrenklang haben.
Little Greenie?
Ich habe die Love Rock entsprechend „gepimpt“: die Tonabnehmer und die Stimmmechaniken mussten raus! Stattdessen zieren jetzt Symour Duncan „SH-4“ die Paula!
 

Man muss dazu sagen, dass meine Erfahrung in puncto Gesamtbild mit „billigen“ Gitarren eher schlecht ist. Die Verabeitung und die Qualität der verwendeten Tonhölzer ist meistens gut, die Hardware miserabel. Für die korrekte Stimmung wurden die alten Mechaniken durch Gotoh SGE-04 Machine Heads ersetzt. Das sind die Mechaiken mit dem bekannten Tulpgenfügel aus Metall.
Die Krone setzt dem Ganzen der rosa Plüschkoffer von Gator auf.

Der Klang einer Les Paul Standard hängt wesentlich von der Konstruktion der benutzen Klanghölzer ab: Mahagony für den Korpus und dem eingeleimten Hals für Klangtiefe und Sustain. Die aufgeleimte Ahorndecke fügt Helligkeit ins Klangbild hinzu.
Auf dem Foto ist gut zu erkennen, dass die Decke meiner Little Greenie aus einem ordentlichen Stück Ahorn und nicht aus einem dünnen Furnier besteht.

Ansonsten ist die Gitarre gut verabeitet. Die Lackierung ist sauber ausgeführt und die Bünde sind alle akurat abgerichtet.

Lil‘ Greenie in Aktion. Sie ist für mich die perfekte Ersatzgitarre mit dem gewissen „Etwas“; zum Beispiel für den Midnight Blues…

Gary Moore steigerte übrigens den Bekanntheitsgrad Peter Greens Les Paul Anfang der 90iger Jahre im Rahmen seines Blues Revivals gewaltig. Still Got The Blues machte Gary Moore kurzfristig zu einem wohlhaben Mann und seine Les Paul hatte zum Schluß einen  Wert von mindestens 750.000 USD. Aus finanzieller Not heraus verkaufte schließlich dann Gary Moore 2006 seine „wertvolle“ Les Paul.

Das Foto stammt von Wilfried Künstler, aufgenommen während des 7. Freunde- und Kumpelkonzerts der Sugarbeets 2016.

Alle Fotos von Ralf Jerolewitz